Le Lac des Moines, Auvergne

Flower Camp Belvedere. Morgens ist es kühl. Außen 13,5 Grad, drinnen 18 Grad. Die Duschen haben ganz ordentliche Kabinen. Für Frauen und Männer getrennt. Keine Bohrlöcher. Leider ist der fest installierte Duschkopf oben an der Decke so ungünstig ausgerichtet, dass er nur meinen Kopf und meine Schultern trifft. Ansonsten rauscht der Wasserschwall voll gegen die linke Wand. Und von dort die Wand runter. Ich versuche, den Duschkopf zu zu erreichen und zu drehen, er bewegt sich nicht. Was hat sich der Campingplatzbetreiber bei dieser Installation gedacht? Vermutlich nichts. Als Rolf im Campingbüro die bestellten Brötchen für das Frühstück abholen will, sind sie nicht da. Der Bäcker war noch nicht da. Nach 30 Minuten Warten sind die Brötchen dann doch da und sogar noch warm. Nach dem Frühstück dreht Rolf das Wohnmobil gekonnt „auf dem Teller“ und wir entkommen dem engen Platz. Nachdem wir Frischwasser gebunkert und Abwasser abgelassen haben, fahren wir weiter.

Campingplatz Flower Camp Belvedere - Ver- und Entsorgungsstelle

Wir fahren auf der D 921 Richtung St.-Flour und kaufen im dortigen Carrefour Supermarkt Aufschnitt ein. Dann fahren wir weiter in die Berge über Murat die kleine gelbe D3 durch die Vulkankegelberge bis Condat. Die Straße dorthin wird immer enger und kurviger, zum Schluss ist es nur noch kurvig und eine kleine enge Schlucht.

Straße nach Condat

Kurz vor Condat ist zu unserer Freude ein Restaurant angezeigt, es liegt an einem See und heißt „Le Lac des Moines“.

Ein See in den Bergen

Der Parkplatz ist voller Fahrzeuge. Ein gutes Zeichen. Auf der Terrasse sitzt niemand. Aber im ersten Raum sitzen einige Artisanes. Wir werden von der Bedienung gefragt, ob wir essen wollen und dann in einen großen Speiseraum geführt. Dort sitzen zu unserer Überraschung 40 Personen an langen Tischen und essen. Vermutlich eine Firma. Dazu ein weiteres Ehepaar. Motorradfahrer nach ihrer Kleidung. Später kommen noch ein paar Einzelgäste zum Essen.

Restaurant "Le Lac des Moines"

Wir bekommen die Karte und um der Küche bei den vielen Gästen keine Umstände zu machen, entscheiden wir uns für das Tagesmenue. Dazu bestellen wir eine halbe Flasche Rosé aus dem Rousellion "Pamplemousse Mas de Janiny". Schönes Etikett mit rosa Pampelmuse, sehr wohlschmeckender Wein. Es wird sofort Wasser gereicht und knuspriges Brot. Dann kommt die Vorspeise, ein sehr leckerer Salat mit unterschiedlichsten Käsewürfeln, Schinkenwürfeln, Walnüssen und Salatstücken in mildem Dressing. Danach gibt es Huhn in Ratatouille und dann wird eine Käseplatte mit wunderbaren regionalen Käsesorten auf den Tisch gestellt. Danach gibt es noch ein Stück Kuchen und wir ordern 2 Kaffee. Das Essen kostet uns 40 Euro, das ist wirklich nicht zu teuer für die Qualität des Gebotenen.

Le Lac des Moines: Salat als Vorspeise

Le Lac des Moines: Hauptgericht Huhn in Ratatouille

Le Lac des Moines: Käseplatte

Le Lac des Moines: Dessert Vanilleschnitte in Blätterteig

Wir fahren weiter. Hinter Condat, auf der D978, stehen Orchideen links am Wegesrand. Rolf stoppt und dreht und ich fotografiere die Pflanzen aus dem Autofenster heraus, weil ich nicht aussteigen kann, da die Straße dort unübersichtlich ist. Es ist geflecktes Knabenkraut. Wunderschön. Ein Traum, dass ich diese Pflanze einmal wild wachsen sehe und fotografieren kann!

Geflecktes Knabenkraut an der Straße hinter Condat, auf der D978

Wir fahren weiter durch die Berge der Auvergne. Viele Blumen blühen, ein Blütenteppich am Wegesrand. Beeindruckende runde Berge, vulkanischer Ursprung. Einige Berge sind sogar noch schneebedeckt. Wir halten und schauen durch das Fernglas. Es ist wirklich Schnee, kaum zu glauben Mitte Juni. Diese Berge sind lt. Karte immerhin 1500 m hoch.

Fahrt durch die Auvergne: Blütenteppich am Wegesrand

Auvergne: Runde Berge vulkanischen Ursprungs

Auvergne: runde Vulkankegel

Auvergne: Im Juni noch Schneefelder in den Bergen

Fahrt durch die Auvergne: Hier kommt uns ein Haus entgegen

Wir fahren auf der D996 über St.Nectaire, Murol, le Mont Dore und La Bourboule. Die Städtchen haben den Charme von Kurorten um 1900. Hier konnte schon der Kaiser gekurt haben. Uralte riesige Grandhotels, der leicht verrottete Charme vergangener Zeiten, Thermalbäder und viele Restaurants, Cafés und Andenkenläden. Viele Touristen.

Wir fahren bis zu einem Dreistern Campingplatz hinter La Bourboule in Murat le Quaire: Camping Panoramique mit Panoramablick über die Berge ringsum. Wirklich sehr schön. Es stören nur die Bäume auf dem Campingplatz, aber die mag man ja nicht absägen, nur für den Blick.

Camping Panoramique

Ich inspiziere das Klohaus. Dort hängen Lautsprecher und es ist ein französischer Regionalsender eingestellt. Die Besucher des WCs werden mit Sprache und Musik beschallt. In den Klokabinen diesmal kein Papier. Das ist das erste Mal auf dieser Reise. Dafür hängt eine Klobürste an der Wand. Soll man sich damit reinigen ;-) vermutlich. Es ist noch nicht einmal ein Halter für Klopapier vorhanden - also ist Klopapier auf diesem Platz auch gar nicht vorgesehen. Dann verstehe ich nicht, wieso ein Campingplatz in Frankreich von einer Beurteilungskommission drei Sterne erhält, wenn es dort kein Klopapier für die Camper gibt.

Camping Panoramique in Murat le Quaire: Toiletten


Übersichtskarte rechts oben aus Wikipedia, Urheber / Autor Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting.