Volkach, Grafenrheinfeld, Escherndorf

Wir stehen um 8 Uhr auf und gehen duschen. In der Damenabteilung gibt es genügend Duschkabinen. 4 Duschen in der Damenabteilung, 2 Kabinen mit Waschbecken und Spiegel. Alles blitzsauber. In meiner Kabine ist die Dusche an einem Schlauch beweglich, endlich mal wieder. Die Wärme lässt sich einstellen. Kein einziges Bohrloch in der Trennwand. Unten im Fußbereich keine offene Lücke zur Nachbarkabine. Das hatten in Frankreich nur ganz wenige Waschhäuser. Meistens trocknete man sich ab und dann ging in der Nebenkabine der Wasserstrahl los und es spritzte das Wasser unter der Trennwand hervor und man war wieder bis zu den Knien nass. Einziges Manko ist der Zeitdruck, das Wasser erlischt nach 10 Sekunden. Aber wenn man den Duschhebel mit einer Hand ständig drückt, kann man vergnüglicher duschen. Trotzdem ist das nervig.

Campingplatz Escherndorf - hier steht Kapital: Tabbert Paganini mit Ferrari

Ich gehe zurück zum Auto und mache mir Gedanken über den Wohnwagen Tabbert Paganini mit Ferrari davor. Hat der Camper im Lotto gewonnen?

Wir frühstücken draußen vor dem Wohnmobil mit Blick auf den Main und sprechen noch mit einer Frau aus Bremen, die uns nach unserem Hubbett im Wohnmobil fragt. Sie und ihr Mann fahren einen umgebauten Lieferwagen und haben Probleme mit dem zu engen Bett. Zu eng für zwei große Erwachsene. Sie gibt uns den Tipp, in Volkach mal das Restaurant Torbäck zu besuchen, sehr leckeres Essen, preiswert, schöner Innenhof mit Pflanzen. An der Hauptstraße, vom Rathaus aus auf der linken Seite fast ganz unten am Stadttor, gegenüber ist der Winzer Müller.

Diese Bremerin kennt zu meiner Überraschung auch die Inhaberin von dem fränkischen Laden neben dem Rathaus. Sie sagt, die Ladeninhaberin sei bei den Campern allgemein bekannt, die Dame hätte sie neulich regelrecht beschimpft, als sie eine Wanderkarte zwecks Kaufentscheidung aus dem Kartenständer vor dem Laden gezogen hatte. Ich erzähle, ich habe im Jahr 2013 mal eine ähnliche Erfahrung gemacht. Die Ladeninhaberin gab sich als Volkacher Stadträtin aus. Gerade als Stadträtin und damit als Repräsentantin des Ortes Volkach sollte man sich meines Erachtens gegenüber Touristen freundlich verhalten, auch wenn es schwer fällt. Wer einmal regelrecht beschimpft wurde, der wird vermutlich bei kommenden Reisen niemals (!) nur einen Fuß in diesen Laden setzen, wenn er nicht gleich einen großen Bogen um ganz Volkach macht. Nun hatte ich bisher immer nur ausgesprochen nette, freundliche und sympathische Franken kennen gelernt. Die Bremerin und ich sind uns einig, Ausnahmen bestätigen die Regel! Zumindest auf zwei Kundinnen muß die Dame vom fränkischen Laden in Volkach für alle Zeiten verzichten ;-)

Auf dem Rathausplatz in Volkach wiehert ein rostiger Amtsschimmel - links im Hintergrund der fränkische Laden

Coffee to go, hausgemachten Kuchen, Bücher und freundliche Franken gibt es hier

Volkach: Bäckerei im WM-Fussballfieber

Volkach: Restaurant Thorbäck Hauptgerichte

Volkach: Restaurant Thorbäck - Erdbeeren mit Vanilleeis

Wir fahren gegen 10.30 nach Volkach und parken unter der Mainbrücke, da ist Schatten. Ein Schild am Fußweg verspricht eine "Wärmegarantie" von 23 Grad in einem Hinterhöfle sowie eine beheizte und überdachte Laube. Wir sind wieder im kalten Deutschland und dort zieht Wärmegarantie Touristen an. Aber heute ist ein schöner, warmer Tag.

Wir schlendern durch die Stadt und holen in der Volksbank Geld. Beim Buchhändler kaufen wir ein Buch mit fränkischen Kriminalgeschichten. Beim Buchhändler kann man auch drinnen und draußen sitzen und Kaffee trinken. Wir trinken draußen unter dem Sonnenschirm zwei Espressi. Ich fotografiere einige schöne fränkische Motive, das Rathaus, den Brunnen, den Kirchturm der Bartholomäuskirche und Stadttore. Wir schlendern durch die Stadt, es sind auf der Hauptstraße Bauarbeiten, aber ein Fußweg lässt uns zu dem Restaurant Thorbäck finden. Dort gibt es tatsächlich einen schönen Innenhof in Toscana Rot mit Pflanzen. Wir bestellen paniertes Schnitzel mit Pfifferlingen und ich bestelle Bandnudeln mit Pfifferlingen und gebratenen Zuccinischeiben. Das Essen ist hervorragend und der Preis wirklich nicht sonderlich teuer. Wir trinken Ratsherr Silvaner. Als Nachtisch bestellen wir marinierte Erdbeeren mit Vanilleeis. Ebenfalls sehr lecker. Dann gehen wir zum Auto zurück.

Kernkraftwerk Grafenrheinfeld mit Kühltürmen

Es steht inzwischen in der Sonne. Wir machen eine einstündige Pause und fahren dann noch ein wenig am Main entlang zu einem Kernkraftwerk Grafenrheinfeld. Ich mache ein Foto. Zwei unheimliche Kühltürme verschandeln die Landschaft. Bei uns zu Hause, in der Haseldorfer Marsch, gibt es die Befürchtung, dass auf der gegenüber liegenden Elbseite in Bützfleth einer der Industriebetriebe einen Kühlturm bauen will. So etwas wäre kilometerweit sichtbar und würde sich negativ auf den bisher zögernd anlaufenden Tourismus in der Elbmarsch auswirken. Zum Glück wurde bei uns das Kernkraftwerk in Stade im Zuge der Energiewende bereits still gelegt.

Escherndorf: Mainfähre

Escherndorf: Blick auf den Main

Dann geht es zurück zum Campingplatz und wir verbringen einen schönen entspannten Nachmittag am Main. Gegenüber spielt eine Musikkapelle für Fernsehaufnahmen. Ich nehme das als Video auf. Mit Fähre. Im Main baden Leute, bzw. sie lassen sich mit dem Flusswasser vorbei treiben. Das Wasser scheint schön warm zu sein. Wir essen abends draußen und genießen den warmen Urlaubs-Abend.


Übersichtskarte rechts oben aus Wikipedia, Urheber / Autor Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting.