Roches Tuilliere, gelber Enzian, Balbigny an der L

Camping Panoramique in Murat le Quaire. Morgens duschen. In der Damenabteilung befinden sich nur Männer. Weil die Herrenabteilung abgeschlossen ist. In der Tür meiner Duschkabine befindet sich ein größeres Bohrloch, Funktion Guckloch. Das Türblatt ist nur ca. 1.70 m hoch. Das bedeutet, ein großer Mann kann vom Gang aus in die Kabinen hineinsehen.

Markt in Le Mont Dore

Auf dem Stellplatz neben uns steht ein kleiner Kastenwagen Kombi, in dem schläft und junges Ehepaar und ein mittelgroßer Hund. Wenn man jung ist, hat man wenig Ansprüche. So sparen sie sogar ein Zelt.

Wir fahren morgens gegen 10 Uhr los und fahren durch die Vulkanberge der Auvergne. Wir fahren von La Bourboule nach Le Mont Dore. Le Mont Dore ist sehr schwierig zu durchfahren. Lauter unübersichtliche Einbahnstraßen, man weiß nicht, wohin man richtig aus der Stadt herauskommt. Außerdem ist dort auch noch Markt. Wie immer. Wir fahren aus Versehen zur falschen Seite aus der Stadt raus, den Berg hoch. Dort ist im Winter Skibetrieb. Viele Hütten für Touristen. Wir drehen um und fahren jetzt in die richtige Richtung in die Berge auf der D27 nach Orcival, St. Bonnet.

Triste grauschwarze Ferienhäuser überall in den Skigebieten - war das inn oder hatten die Architekten gerade Depressionen?

Skigebiet im Juni

Skigebiet Station du Sancy am Mont Dore

Eine sagenhaft schöne Gegend mit Blumenteppichen am Wegrand und tollen Bergen und Vulkankegeln.

Hinter dem Lac de Guery ein Traumausblick. Wir halten an. Zwei Vulkankegel stehen wie Zwillinge in der Landschaft, sagenhafter Blick von einer Aussichtsplattform. Zwei Mirage Jagdflugzeuge fliegen mehrfach im Tiefflug über uns hinweg. Ohrenbetäubender Lärm. Man kann sich kaum von dem fantastischen Ausblick auf die herrliche Landschaft lösen.

Hinweisschild zum Aussichtspunkt Roches Tuilliere et Sanadoire

Berge hinter dem Lac de Guery

Hier wird Luftkampf trainiert

Mirage Jagdflugzeuge üben den Tiefflug

Dann fahren wir weiter und kommen an einer Wiese mit hunderten großen gelben Enzianpflanzen vorbei, die blühen. Das ist der gelbe Gebirgsenzian, der hier als Bitterlikör in den Läden und Supermärkten angeboten wird. Und auch als Aperitiv ohne Alkohol in den Restaurants.

Gelber Enzian

Auf dieser Wiese wächst der gelbe Gebirgsenzian

Wir umfahren Clermont-Ferrand und vor Ambert finden wir nach längerer Suche gegen Mittag ein Restaurant einsam an der Landstraße am Wegesrand mit einem fantastischen Blick in die Berge. Das Essen ist einfach aber lecker. Ich habe kleine Fische frittiert, Rolf Hacksteak. Dann gibt es eine sehr reelle Käseplatte und danach Eis und Kaffee. Dazu Rosé. Außer uns waren noch einige örtliche Handwerker dort, man sah es an den Aufschriften auf ihren Fahrzeugen. Leider habe ich mir den Namen der Gaststätte nicht gemerkt.

Weiter fahren wir über Ambert, Montbrison, Feurs, Balbigny. Es ist sehr warm geworden und wir sind froh, als wir den Campingplatz an der Loire erreicht haben.

Dreistern Campingplatz De La Route Bleue

Campingplatz De La Route Bleue: Liebe kleine Campingplatzkatze

Campingplatz De La Route Bleue: Abendspaziergang an der Loire

Campingplatz De La Route Bleue: An der Loire sonnen sich viele Prachtlibellen

Auf dem Campingplatz "De La Route Bleue" in Balbigny trinken wir erst mal zwei Pastis an der Rezeption-Bar. Eine süße schwarzweiße Miezekatze schnurrt um unsere Füße und läßt sich freundlich streicheln. Die Stellplätze sind sehr angenehm immer im Kreis angelegt - mit schattenspendenden Bäumen und auf ebenen Rasenflächen. Das Thermometer zeigt 26,5 Grad an. Im Pool ist mal wieder kaum was los. Da schwimmt nur eine Gruppe Fahrradfahrerinnen. Wir baden – erfrischend – und gehen später noch mal ein wenig an der Loire spazieren, wo ich Prachtlibellen fotografieren kann.

Wir gehen zum duschen. Männer und Frauen haben getrennte Duschabteilungen. Ich gehe in eine Kabine und ziehe mich aus. Als ich auf den Duschknopf drücken will, erstarre ich: Eine eklige braune Nacktschnecke kriecht die Wand hoch. In französichen Duschkabinen hatte ich ja schon alle möglichen Käfer, Mücken und Spinnen, aber noch nie eine braune Nacktschnecke. Dumm ist nur, dass der Wasserstrahl fest so ausgerichtet ist, dass man dicht an der Wand zur Schnecke stehen muss, um nass zu werden. Außerdem ist das Wasser eher kalt. Fröstelnd dusche ich um die Schnecke herum und will mich dann abtrocknen. Dabei fällt mein Blick auf die Zwischenwand zur Nachbarkabine. Da ist in Hüfthöhe ein Bohrloch, was dort nicht hingehört. Richtig. Mal wieder ein Guckloch gebohrt, das Xte dieser Reise.

Bei der nächsten Reise muss ich unbedingt einen wasserfesten Edding Filzschreiber mitnehmen und diese Gucklöcher mit großen Pfeilen kennzeichnen. Papier hineinstopfen geht nicht, das habe ich früher schon mal gemacht, die Papierfetzen quollen durch das Duschwasser auf, rutschten heraus, glitten an der Wand hinunter und konnten von mir wieder eingesammelt werden. Manchmal hatten Frauen Heftpflaster über die Gucklöcher geklebt. Aber die halten auch nicht lange durch.

Mal wieder ein Bohrloch in der Wand der Duschkabine

Ecklige braune Nacktschnecke an der Wand

Der Pool ist sauber und das Wasser angenehm

Hohe Hecken grenzen die einzelnen Plätze ab

Es ist warm, milde und friedlich. Wir sitzen abends noch lange bei Kerzenschein draußen vor dem Wohnmobil und schauen in den schönen klaren Sternenhimmel.


Übersichtskarte rechts oben aus Wikipedia, Urheber / Autor Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting.