Dubs, Schwarzwald, Lenzkirch

Campingplatz Campingplatz Pasquier in Dole. Morgens ist wieder bestes Wetter, Sonnenschein und blauer Himmel. Wir gehen zu dem Waschhaus. In der Toilette steht das Wasser. Vermutlich aus den Duschkabinen nebenan herausgelaufen. Es ist zwar eine Trommel für Klopapier auf einer großen Rolle in meiner Klokabine, aber die Trommel ist leer. Klopapier gibt es draußen auf dem Gang. Also wieder raus aus der Kabine und Klopapier abgerissen und wieder zurück. Auf dem Gang steht eine Holländerin und unterhält sich ununterbrochen mit ihrem Mann, der in der Klokabine neben mir sitzt. Das hat doch was. Leider kann ich der Unterhaltung nicht so ganz folgen. Dann gehe ich zu den Duschkabinen. Eine ist noch frei. Ich entdecke keine Bohrlöcher. Erstaunlich. Die Dusche ist nicht ganz ok, es läuft ständig Wasser die Wand hinunter. Außerdem muss der Dusch Druckknopf ständig festgehalten werden, sonst versiegt das Wasser innerhalb einer Sekunde. Haare waschen ist schwierig, wenn man ununterbrochen mit einer Hand den Duschknopf drücken muss.

Wir fahren gegen 10 Uhr los und lassen noch mal Abwasser ab und bunkern Frischwasser. Dann geht es durch die Landschaft, immer an der Dubs vorbei.

Romantische Landschaft an der Dubs

Typische Dächer mit bunt glasierten Dachziegeln

Mittags um 12 suchen wir uns im Ort Isle sur le Doubs ein Restaurant. Dort gibt es an der Hauptstraße ein Restaurant du Palais. Wir sitzen in einem Raum innen, unaufgeräumt, zum Teil noch Stühle auf den Tischen für die Putzfrau, ein großer blauer Wäschekorb auf dem Tisch. Er wird auch nicht abgeräumt. Der Wirt erscheint und nimmt ziemlich unfreundlich die Bestellung auf. Andere Gäste erscheinen, bekommen die Karte, bestellen und erhalten ihr Essen. Wir nicht. Wir bekommen kein Essen. Die junge Bedienung vermeidet sorgfältig Blickkontakt zu uns und unserem Tisch. Wir warten 45 Minuten, dann gehe ich zum Tresen und sage, ich möchte jetzt bitte das Essen. Der Wirt zeigt entschuldigend auf die Tür zur Küche. Seine Frau sagt, sie versteht mich nicht. Eine dumme Ausrede, die ich kenne. Wenn sie nicht wollen, dann verstehen die Franzosen ihre Gäste natürlich nicht. Sonst verstehen sie bestens ;-). Innerhalb von 10 weiteren Minuten erscheint die Wirtin mit zwei Tellern, auf denen wir unser Essen erspähen. Aber sie bringt es nicht an unseren Tisch, sie baut sich mit unseren Tellern in der Hand provozierend vor dem Nebentisch auf und diskutiert mit den beiden schwedischen Bykern über deren Rechnung. Dort am Nebentisch gab es offenbar auch Stress. Endlich stellt sie gnädig lächelnd das Essen auf unseren Tisch. Ich erwarte eine Entschuldigung, aber die kommt nicht. Befremdlich. Ich sage zu Rolf, er soll denen nicht einen Cent Trinkgeld geben. Die hatten unser Essen komplett vergessen und erst als ich mich beschwerte, ist es ihnen wieder eingefallen. Diesmal ordern wir kein Dessert und keinen Kaffee. Logisch.

Restaurant unaufgeräumt mit Wäschekorb und noch Stühlen auf dem Tisch

Restaurant du Palais ist leider nicht empfehlenswert

Wir fahren weiter und sind gegen 14.30 Uhr zurück in Deutschland. Der Campingplatz in Sulzburg soll von uns angefahren werden. Aber als wir dort um 14.55 Uhr ankommen, ist draußen vor dem Schlagbaum eine lange Schlange von 12 bis 15 Wohnwagen und Wohnmobilen. Vermutlich ist die Schranke bis 15 Uhr geschlossen. Gibt es nach der Abfertigung der Wartenden vor uns überhaupt noch einen Platz für uns? Wir überlegen, wohin wir jetzt fahren. Der Campingplatz in Staufen ist auch oft überfüllt. Uns fällt Lenzkirch ein. In eineinhalb Stunden könnten wir dort sein.

Wir brauchen eindreiviertel Stunden durch den Schwarzwald über engste Serpentinen. Eine wunderschöne Gegend bei herrlichem Wetter.

Fahrt durch den schönen Hochschwarzwald

Die Anfahrt zum Campingplatz Lenzkirch ist noch eine Nervenprobe. Bauarbeiten in der Zufahrtsstraße. Keine Umleitung ausgeschildert. Wieso nicht? Eine freundliche Anwohnerin gibt uns den Tipp, über eine enge Wohnstraße zu fahren. Das machen wir. Problematisch mit dem Wohnmobil. Wir kommen aber glücklich am Campingplatz an. 25,80 Euro für den Stellplatz, 1,50 Euro Anschlussgebühr für Strom und 4,20 Euro für Kurtaxe, sind 31,50 Euro für ein Wohnmobil mit 2 Erwachsenen eine Nacht! Das ist der teuerste Platz der gesamten Reise. Wir wollen Strom haben, aber der Stromkasten wird nur von der Platzbetreiberin aufgeschlossen. Wir sollen auf sie warten. Wir suchen uns einen schönen Stellplatz an einer Wiese zum Schwimmteich hin. Nachdem unsere Stromverbindung angeschlossen wurde, können wir unseren Nachmittagstee genießen und den Pferden zusehen, die sich auf der Wiese nebenan mit Behagen wälzen.

Campingplatz Lenzkirch - Rezeption

Campingplatz Lenzkirch - Blick auf die Pferdeweide

Abend gehen wir noch in die Rogg Brauerei und trinken ein großes dunkles Bier (sehr lecker), Rolf isst ein Schnitzel in Biersauce, ich habe Rösti mit Zwiebeln, Schinken und Spiegelei (nicht gut, fast roh, lasch und nicht knusprig) bestellt. Zum Abschluss trinken wir noch einen flambierten Kräuterschnaps.

Morgen wollen wir an den Main nach Escherndorf fahren.


Übersichtskarte rechts oben aus Wikipedia, Urheber / Autor Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting.