St. Martin de Ré

Auf dem Campingplatz entspannt sich die Situation, die Holländer fahren mit ihren Großhunden weiter und die Franzosen mit ihren Fifis atmen auf. Es ist Pfingstsonnabend und der Campingplatz füllt sich mehr und mehr.

Fußweg vom Parkplatz über die Wallanlagen in St. Martin de Ré

Wir fahren nach St. Martin de Ré, um dort in der Markthalle einzukaufen. Auf dem Weg in St. Clement hatten wir noch gehalten, aber der Marktstand mit den Oliven und den Pasteten war nicht da. Da Pfingsten ist, habe ich Befürchtungen, ob wir in St. Martin einen Parkplatz für unser Wohnmobil finden. Wir parken dann am Rande der Stadtmauer auf einem Bezahlparkplatz. Der Vorteil von unserem Wohnmobil ist, dass es mit knapp 6 Metern Länge für ein Wohnmobil schön kurz ist. Wir können mit etwas Glück noch auf normalen Parkplätzen parken, ohne gleich mehrere Plätze zu belegen.

Parken auf einem Parkplatz ganz in der Nähe des Hafens

Die Sonne scheint, es ist warm. Es ist ein schöner Weg zur Markthalle. Dort wuselt es. Logisch, Pfingsten. Wir kaufen verschiedene Pasteten, Ziegenkäse von der Ile de Ré und eine regionale Hartwurst mit Provence Kräutern und Knusperkekse für die Teestunde.

Am Fischstand in der Markthalle in St. Martin

In der Markthalle ist viel Betrieb, das Angebot ist frisch und auf ein zahlungsfähiges Publikum ausgerichtet.

Dann schlendern wir am Hafen entlang und betrachten die ausgehängten Zeitungen vor den Presse- und Tabackläden. Gestern war der 6. Juni 2014. Das bedeutet 70 Jahre D-day. Vor 70 Jahren landeten die Alliierten in der Normandie und befreiten Frankreich von der Nazi-Herrschaft. Fotos auf den Titelseiten der französischen Presse zeigen Bilder von der Gedenkveranstaltung auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer, wo die amerikanisch-französische Gedenkveranstaltung mit Präsident Obama und Präsident Hollande sowie greisen Weltkriegsveteranen stattfand. Obama verneigte sich vor den Veteranen und sagte: "Gentlemen, Ihre Anwesenheit hier erfüllt uns wahrlich mit Demut, wir sind Euch für immer dankbar". "Beaucoup d`émotion" schreibt die Presse. Angela Merkel war auch eingeladen, sie durfte mit dem französischen Außenminister Laurent Fabius einen Kranz an der Kriegsgräberstätte des Commonwealth in Ranville ablegen. Es macht mich immer wieder betroffen, was Deutschland damals den Franzosen und den übrigen Ländern angetan hat. Allerdings habe ich in 25 Jahren Frankreich-Urlaub niemals auch nur die Andeutung von Deutschfeindlichkeit erlebt.

Feierlichkeiten zum 70. D-day Jahrestag in der Normandie

Wir essen schließlich in einem versteckt liegenden Fischrestaurant. Gedünsteter Fisch, so la la. Zum Glück steht Salz und Pfeffer auf dem Tisch. Das Beste ist das Dessert, was aber immerhin 10 Euro kostet. Rolf hat Erdbeeren mit Pannacotta, ich habe leckere Baisersträusel mit Baiserstange auf einer eiskalten Zitronencreme, dazu feine Karamelstreifen auf dem Tellerrand. Sehr gut!

Dessert: Baiser mit geeister Zitronencreme

Wir trinken noch am Hafen zwei Espressi und fahren dann zurück zum Campingplatz. Angenehmes Wetter, innen und außen 25 – 27 Grad. Tiefblauer Himmel, Sonnenschein. Der Campingplatz hat sich mit Pfingsturlaubern gefüllt. Gelesen. Urlaub. Abends stimmungsvoller Sonnenuntergang.

Blick vom Strand beim Campingplatz auf den Sonnenuntergang


Übersichtskarte rechts oben aus Wikipedia, Urheber / Autor Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting.