70 Jahre D-Day, Ile de Ré, Camping Les Baleines

Morgens in Honfleur hat sich eine längere Schlange von Wohnmobilen an der Wasserstelle gebildet. Abwasser ablassen und Wasser tanken. Wir reihen uns auch ein und verlassen so erst gegen 9.40 Uhr den Stellplatz und fahren über die Autobahn Richtung Süden. Am 10. Juni 2014 wird in der Normandie ein großer Festakt durchgeführt. Es wird der 70. Jahrestag der Befreiung Frankreichs von der Naziherrschaft gefeiert. 70 Jahre D-Day, man merkt es. Auf der Autobahn ist sehr viel Polizei auf Motorrädern unterwegs und man sieht alle möglichen historischen Militärfahrzeuge, die sich auf dem Weg zu den Festplätzen befinden. Die Schlacht um die Landung der Alliierten in der Normandie soll von tausenden Statisten realistisch nachgestellt werden. Im Internet hatte ich gelesen, dass acht Millionen Touristen zum 70. Jahrestag des D-days allein in der Normandie erwartet werden.

Auf dem Weg zum 70. D-Day

Um 11.44 Uhr haben wir von der Autobahn aus einen unverhofften Blick auf den Mont-Saint-Michel.

Der Mont-Saint-Michel in der Ferne

Um 16.49 Uhr überqueren wir die fast 3 km lange Brücke zur Ile de Ré. Die Ile de Ré liegt etwas südwestlich von La Rochelle.

Blick zurück auf die Brücke nach La Rochelle - es ist gerade Ebbe und die Boote liegen auf dem Trockenen

Ganz am Ende der Insel liegt der Campingplatz Camping les Baleines. Auf dem Weg quer über die Insel sehen wir die vertrauten Weinfelder und in der Nähe von St. Martin eine Gruppe von Eseln. Früher haben die Esel das Salz aus den Salzgärten transportiert, was aus dem Meerwasser durch Sonneneinstrahlung gewonnen wurde. Heute tragen die gutmütigen Eselchen die Kinder der Touristen auf ihrem Rücken.

Die kleinen Esel trugen früher das Salz aus den Salinen, heute die Kinder der Touristen

Wir haben den Campingplatz Camping Les Baleines in Saint-Clement des Baleines schon öfter angefahren und es ist noch alles so, wie in vergangenen Jahren. In der Vorsaison ist der Platz noch halbleer und wir können uns einen schönen Stellplatz geschützt hinter der hohen Düne aussuchen. Das ist auch notwendig, denn es weht ein sehr frischer Wind über das Meer.
Die Duschen im Waschhaus sind an sich ganz ordentlich – sehr sauber – und sie sind auch groß genug. Man stößt sich nicht gleich mit den Ellbogen an schmalen Wänden. Es gibt Duschkabinen und Waschkabinen mit Waschbecken, Spiegel und Stromanschluss. Aber die Waschkabinen sind seltsam konstruiert, kleine Personen kommen nicht an den Stromstecker, der ist so hoch angebracht, dass ich den Stecker noch nicht mal mit den Fingerspitzen erreiche. Ich kann mir dort nicht Haare fönen, da ich mich nirgendwo raufstellen kann, um den Stecker reinzustecken. Die Kloabteilung ist für Männer und Frauen gemeinsam – mit drei offenen Urinalen neben der Eingangstür, ohne Schamwand. Sehr seltsam. Wer sich die Hände wäscht, kann sozusagen im Spiegel gegenüber pieselnde Männer beobachten. Was mögen sich wohl die Franzosen dabei gedacht haben?

Blick über das Meer

Nachdem wir uns erst einmal wohnlich eingerichtet haben, gehen wir zu Fuß (10 Minuten) zum Leuchtturm. Dort gibt es einige kleine Restaurants und Souvenierläden. Wir essen im Café Restaurant du Phare und trinken einen regionalen Weißwein von der Ile de Ré.

Essen im Café de Phare

Blick von Campingplatz auf den Phare des Baleines


Übersichtskarte rechts oben aus Wikipedia, Urheber / Autor Eric Gaba – Wikimedia Commons user: Sting.